Große Ehre wurde der Heinrich-Schickhardt-Schule zuteil. Als eine von 20 Schulen wurde die HSS durch den Branchenverband Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V.) als Smart School ausgezeichnet. Smart Schools sind digitale Vorreiterschulen und stützen sich auf die drei Säulen: digitale Infrastruktur, digitale Konzepte und digitalkompetente Lehrer.
Die feierliche Preisübergabe fand im Rahmen der Bildungskonferenz am vergangenen Dienstag in Berlin statt. Schulleiter Peter Stumpp nahm an dieser gemeinsam mit Thomas Frietsch, den für die Digitalisierung zuständigen Abteilungsleiter, teil. An der Konferenz sprachen unter anderem der Präsident der Kultusministerkonferenz Prof. Dr. Alexander Lorz und Catharina van Delden, Gründerin und Geschäftsführerin innosabi GmbH. Lorz sagte in seiner Rede, dass Erfindergeist, Unternehmertum, Flexibilität und Kreativität wichtige Kompetenzen sind, die Schülerinnen und Schüler in der digitalisierten Gesellschaft vermittelt werden müssen. Eine Verbindung von analogen und digitalen Fähigkeiten sei für ihn der Schlüssel zum Erfolg. Gemäß van Delden kann die Gesellschaft die digitale Revolution in der Bildung nur mit digital kompetenten Menschen meistern. Auch die Bereitschaft zum Lebenslangen Lernen sei unabdingbar – Digitalkompetenz im Job wird zunehmend immer wichtiger. Dabei komme es laut van Delden nicht darauf an, dass im Arbeitsalltag jeder programmieren könne, aber die Bereitschaft lernen zu wollen, Weiterbildung in die Hand zu nehmen und die Initiative zu ergreifen, seien wichtig.
Im Policy-Pitch, eine moderne Methode der Podiumsdiskussion, präsentierten Vertreter der Bundestagsfraktionen, darunter auch die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken (SDP), wie Weiterbildung im digitalen Zeitalter aussehen kann. Einigkeit herrschte bei allen Abgeordneten darüber, dass Investitionen in die digitale Bildung wichtig sind.
Beim Höhepunkt der Bildungskonferenz, der Verleihung der Auszeichnung, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Thomas Rachel: „Warum sind die Smart Schools Vorbilder? Weil sie eine besondere Ausstattung haben. Weil sie Konzepte und qualifizierte Lehrkräfte haben. Wir brauchen diese Schulen, damit sie ihr Know-how teilen können.“
Seit fünf Jahren hat die Heinrich-Schickhardt-Schule sich dieses Know-How erarbeitet. Neben der Schaffung der erforderlichen technischen Infrastruktur und den organisatorischen Rahmenbedingungen, wurden durch das sogenannte „Tablet-Team“ ein pädagogisches Konzept sowie entsprechende Lehrerfortbildungen entwickelt. Mit ihrer Arbeit ist die HSS so erfolgreich, dass sie im kommenden Jahr insgesamt 22 Tabletklassen unterrichtet werden.
„Leider wird der Begriff ‚digitale Bildung‘ immer noch sehr auf die technischen Aspekte reduziert,“ so Frietsch. „Ein Tablet allein mach keinen digitalen Unterricht. Es ist lediglich ein Werkzeug, das die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt, sich auf die Anforderungen der digitalen Gesellschaft vorzubereiten.“ Zu einer der Hauptanforderungen an die Berufstätigen von Morgen zählt die berufliche Agilität, also die Fähigkeit auf neue Anforderungen am Arbeitsplatz reagieren zu können.
Durch die Auszeichnung als Smart School ist die Heinrich-Schickhardt-Schule ab sofort in einem Netzwerk von insgesamt 41 Schulen aus 13 Bundesländern.