Vernetzung zwischen Ausbildungsbetrieben und Schule

Wieder hat sich die Heinrich-Schickhardt-Schule Freudenstadt aufgrund ihrer Projekterfahrung, der Unterstützung ihrer Ausbildungsbetriebe und der guten IT-Infrastruktur erfolgreich um ein Landesprojekt beworben.

So starteten zum Schuljahr 2016/2017 43 Auszubildende mit dem Ziel, im Rahmen des Projekts „TabletBS.dual“ ihre dreieinhalbjährige Ausbildung zum Beruf des Mechatronikers zu meistern.

Ordner, Schulbücher und Berichtshefte wurden durch ein 633 Gramm schweres Microsoft Surface 3 Tablet ersetzt. Ausgestattet mit der neuesten Büro-Software MS Office 365 und vielen wichtigen Industrieprogrammen, wie z.B. einer Software zur SPS-Programmierung, zur Schaltungssimulation sowie diverser CAD-Programme, werden die Auszubildenden optimal auf die neue digitalisierte Arbeitswelt vorbereitet, vollkommen unabhängig von ihren wirtschaftlichen Verhältnissen.

Der Unterricht ändert sich kontinuierlich. In den Fächern Elektrotechnik und Metalltechnik werden mechatronische Systeme nicht nur theoretisch besprochen und berechnet, sondern auch in Simulationsprogrammen nachgebildet, verändert und untersucht.

Für den Auszubildenden wird so der Zusammenhang zwischen Theorie und (simulierter) Wirklichkeit deutlicher und zugänglicher. Über interaktive Animationen und Lernvideos werden belastbare Modelle der oft abstrakten, technischen Welt erzeugt und gefestigt. Die ständige Verfügbarkeit des Tablets ermöglich ein kontinuierliches Arbeiten sowohl in der Schule, als auch zu Hause und im Ausbildungsbetrieb. Erst dadurch wird ein routinierter Einsatz erreicht.

Die Heinrich-Schickhardt-Schule verfügt über ein flächendeckendes WLAN. Somit sind neue Formen des gemeinsamen Lernens möglich: In Projektarbeiten tauschen sich die Auszubildenden über schulinterne Kommunikationssysteme wie E-Mail und Chat aus. Video-Konferenzen ermöglichen Gruppenarbeiten auch über weite Distanzen. Arbeitsergebnisse werden über eine Austauschplattform mit der Klasse geteilt und diskutiert.

Unterstützt wird das TabletBS.dual-Projekt vom Landesinstitut für Schulentwicklung. In Fachgruppen werden die eingesetzten Programme auf ihre pädagogisch-didaktischen Inhalte und die unterrichtliche Relevanz untersucht. Ziel des Projektes ist letztendlich, neue Tablet-gestützte und im praktische Unterrichteinsatz erprobte Ausbildungs- und Unterrichtsverfahren zu entwickeln, um den nachhaltigen Veränderungen der Lebens- und Berufswelten infolge der Digitalisierung (Stichwort: Industrie 4.0) erfolgreich zu begegnen.

Projektleiter Robert Reinhardt freut sich vor allem über die gute Zusammenarbeit zwischen Schüler/innen, Lehrkräften und den Betrieben, denn das Projekt lebt von gemeinsamen Ideen und der Kooperation zwischen allen Beteiligten.

Ein Projekt dieses Ausmaßes würde eine Schule jedoch finanziell überfordern, sodass die Heinrich-Schickhardt-Schule auf die Mithilfe ihrer Ausbildungsbetriebe angewiesen ist. Schnell erkannten die beteiligten Industriebetriebe das Potential im neuen Werkzeug „Tablet“ und waren bereit, die Hardwarekosten zu tragen. Unterstützt werden die Auszubildenden nicht nur von ihren Betrieben, sondern auch von engagierten und motivierten Lehrkräften, die sich für das Digitale Lernen begeistern und diese Begeisterung auf das Lernen mit Tablet übertragen möchten.