Ausbilder informieren sich über Digitalisierung der Ausbildung

Mit den erfolgreichen Tabletprojekten hat sich die Heinrich-Schickhardt-Schule in Freudenstadt landesweit einen guten Ruf aufgebaut. Am vergangenen Montag besuchte daher der „Arbeitskreis Berufsbildung“ die Schule, um sich genauer über diese Projekte zu informieren. Dieser Arbeitskreis setzt sich zusammen aus Ausbildungsleitern von Firmen der Metall- und Elektroindustrie aus ganz Baden-Württemberg - unter anderem ZF Friedrichshafen AG, Robert Bosch GmbH und der Sick AG -, dem Arbeitgeberverband Südwestmetall sowie dem Bildungswerk der baden-württembergischen Wirtschaft e. V.. Initiiert wurde die Veranstaltung an der Heinrich-Schickhardt-Schule durch die Firma Arburg in Loßburg.

Nach der Begrüßung durch Schulleiter Peter Stumpp und des Sprechers des Arbeitskreises Alexander Käppele (A. Raymond GmbH, Lörrach) stellte die Projektleiterin für Tablet am Technischen Gymnasium, Katharina Müller, die pädagogischen Grundsätze vor, welche sich die Heinrich-Schickhardt-Schule für das digitale Lernen und Lehren vorgeben hat. Mit einem einfachen Unterrichtsbeispiel durften die Teilnehmer sogleich selbst an den Tablets erfahren, wie der Unterricht an der Schule konzipiert ist und sich mit der Technik vertraut machen.

Robert Reinhardt, Projektleiter für Tablets in der Berufsschule, zeigte anschließend anhand eines konkreten Beispiels, wie der Unterricht in der dualen Berufsausbildung bei den Mechatroniker/innen aussieht. Er berichtete über eine intensivere Kommunikation und Kooperation zwischen den Auszubildenden auch außerhalb des Unterrichts über Firmengrenzen hinweg. Durch die Möglichkeiten des Tablets zeigen sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur lernmotivierter, sondern sie erlangen dadurch auch besondere Kompetenzen, die sie in der Weiterbildung an Universitäten sowie im Beruf anwenden können.

Zum Abschluss des Vortrags erläuterte der technische Projektleiter Thomas Frietsch, welche finanziellen, personellen und technischen Anforderungen das Projekte für die Heinrich-Schickhardt-Schule bedeutete. So wurden seit dem Projektstart im Jahr 2015 rund 195.000 € für die Digitalisierung der Schule ausgegeben. Leider wurden hierfür von der Seite des Schulträgers, dem Landkreis Freudenstadt, keine Sondermittel zur Verfügung gestellt, sodass Investitionen in anderen Fachbereichen vorerst verschoben werden mussten. Die „digitale Transformation“ der Schule konnte und kann daher nur durch sehr großes Engagement und das entsprechende Fachwissen einzelner Lehrkräfte gestemmt werden. So wurden zum Beispiel allein für den Aufbau der technischen Infrastruktur in den letzten drei Jahren rund 2200 Stunden von den beiden technischen Betreuern des Projekts aufgewendet.

Das Team, dass sich besonders um die Digitalisierung der Schule kümmert, empfängt immer wieder interessierte Gäste zu dem Thema, so zum Beispiel kürzlich den Ausbildungsleiter der Deutschen Bahn. Auch die Mitglieder des Arbeitskreises Berufsbildung zeigten sich beeindruckt und sicherten Ihre Unterstützung zu.